Seit der Entdeckung der keltischen Deponierung von Basel-Gasfabrik im Februar 2010 warten Fachwelt und Öffentlichkeit gespannt auf dessen Freilegung. Derzeit werden die wertvollen Stücke unter Laborbedingungen vorsichtig geborgen. Schon jetzt aber erörtern Norbert Spichtig, verantwortlich für das Grossprojekt Basel-Gasfabrik, und Sophie Hüglin, wissenschaftliche Leiterin der Grabung, den Jahrhundertfund.
lifeClipper2 ist ein innovatives Design-Forschungsprojekt unter Leitung der Hochschule für Gestaltung und Kunst (Fachhochschule Nordwestschweiz). In interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Forschungs- und Wirtschaftspartnern wird das Potenzial von «Augmented Reality» unter anderem für Tourismus, Stadtplanung oder Projektvisualisierung untersucht. Dabei ist auch ein Ausschnitt aus der etwa 2100 Jahre alten Siedlung Basel-Gasfabrik mit dieser modernsten Technologie in der heutigen Umgebung dreidimensional erfahrbar gemacht worden.
Vor 110 Jahren wurde die spätkeltische Siedlung Basel-Gasfabrik in der Nähe des heutigen Voltaplatzes bei Aushubarbeiten zum damaligen Gaswerk entdeckt. Seither fanden in unterschiedlichen Intensitäten mehr als 400 archäologische Rettungsgrabungen statt, die immer in Zusammenhang mit Bauprojekten standen. Mit dem Auslaufen der Feldarbeiten konnten zwei grosse, multidisziplinär konzipierte Auswertungsvorhaben mit den Titeln «Über die Toten zu den Lebenden» (Umgang mit sterblichen Überresten) und «Über den Grubenrand geschaut» (Siedlung) durchgeführt werden. Der wissenschaftliche Bericht beleuchtet schlaglichtartig Resultate der beiden Forschungsprojekte.